Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.
Die vorhandene Infrastruktur und Stadtplanung determinieren das Mobilitätsverhalten der Menschen. Es ist ein Irrtum, dass mehr Straßen, breitere Fahrbahnen und höhere Geschwindigkeiten Verkehrsprobleme wie Staus lösen. Im Gegenteil, wird die Infrastruktur für den motorisierten Verkehr ausgebaut, so wird dieser damit gesteigert. Die Anzahl der Autofahrenden ist keine konstante, unveränderbare Größe.
Diese Erkenntnis beruht auf der simplen Prämisse „Angebot schafft Nachfrage“ und trifft in der Wirtschaft genauso zu wie im Verkehrswesen. Es ist Zeit, dass diese Regel auch in Stadtplanung und Politik Berücksichtigung findet und dementsprechend beachtet wird.
So wird der Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes mehr Menschen dazu bringen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen und ein verbessertes Radwegenetz verstärkt Radfahrende auf den Weg bringen.
Verkehrspolitik soll für alle Menschen gemacht werden!
Die Verkehrswende setzt sich dafür ein, dass inklusive, nachhaltige, umweltfreundliche Verkehrspolitik betrieben wird. Eine Abkehr vom Autozentrismus ist notwendig, um dem Zu-Fuß-Gehen, dem Radfahren und dem Öffentlichen Verkehr wieder den Platz zu geben, der diesen Mobilitätsformen gebührt.
Am Beispiel der Fußgeh-Infrastruktur sehen wir ganz deutlich, dass das Zu-Fuß-Gehen an den Rand gedrückt und massiv eingeschränkt wurde. Nahmen die Füße einst den gesamten Verkehrsraum in Anspruch, sind Fußwege im urbanen und oft noch viel mehr im ruralen Raum, heutzutage auf einen Bruchteil der Fläche beschränkt.
Für Kinder, ältere, mobilitätsbeeinträchtigte und sämtliche nicht motorisierte Personen stellt diese Aufteilung des Lebensraumes, der eigentlich allen gehört, eine für die Verkehrswende nicht akzeptable Benachteiligung dar.