Es ist höchste Zeit, der Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft entschieden entgegen zu wirken. Der größte Verursacher ist die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Österreich überschreitet seit 2016 nur im Sektor Verkehr regelmäßig die jährlichen Klimaziele.
Kein Planet B: Lebensgrundlagen bewahren
Die Welt steckt in einer noch nie dagewesenen Zwickmühle zwischen den Zielkonflikten Treibhausgasen, Biodiversität und Bevölkerungswachstum sowie Armutsbekämpfung. Die Grenzen des Wachstums (Denis Meadows) sind zumindest für die fossilen Brennstoffe überschritten.
Sowohl die Treibhausgase (CO2, CH4, N2O, usw.) als auch die intensive Landnutzung (Versiegelung, usw.) reduziert die Biodiversität (UN-Convention On Biological Diversity 1992) und entziehen der Menschheit die notwendigen Lebensgrundlagen sowohl an Land als auch im Meer.
-16% Treibhausgase bis 2020
Um diesem Szenario entgegen zu wirken hat sich Österreich gegenüber der EU und in Übereinstimmung des Pariser UN-Abkommens 2015 rechtlich verpflichtet, die von den Emissionszertifikaten (Richtlinie 2003/87/EG) nicht erfassten Treibhausgase bis 2020 (Entscheidung Nr. 406/2009/EG) um 16% und bis 2030 (EU-Verordnung 2018/842) um 36% gegenüber 2005 zu reduzieren. Bei Nichterreichung drohen den verpflichteten Ländern empfindliche Strafzahlungen.
-80% Treibhausgase bis 2050
Für das noch unverbindliche Endziel 2050 hat sowohl der Weltklimarat (IPCC Sonderbericht über Klimawandel und Landsysteme 2019, IPCC Sonderbericht über die Folgen einer globalen Erwärmung um 1,5 °C 2018) als auch die Europäische Kommission (COM(2018) 773, COM(2019) 352) ihre Empfehlungen dargelegt, um irreversible Klimafolgen abzuschwächen. Um das Reduktionsziel zu erreichen ist eine Verminderung der Treibhausgase von mindestens -80% gegenüber 1990 notwendig.
Daher ist eine wesentliche Verlagerung vom Kraftfahrzeug- und Luftverkehr auf den elektrifizierten Schienenverkehr, Radverkehr und Fußverkehr notwendig.
Transnationale Durchsetzung von Klimaschutzzielen
Einen weiteren zeitlichen Entwicklungsschritt voraus geht Willliam Nordhaus in seinem Artikel „Climate Clubs: Overcoming Free-riding in International Climate Policy“ (American Economic Review 2015, 105(4): 1339–1370 http://dx.doi.org/10.1257/aer.15000001) als auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (587/2019), um Drittstaaten, welche internationale Abkommen ablehnen oder nicht einhalten, mittels importorientierten Umweltabgaben volkswirtschaftlich zum Einlenken zu bewegen.
RR, 190926